Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker…
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker …
dieser Satz ist in unserer Sprache ein geflügeltes Wort. Kein Wunder über 1.000 Jahre konnte man seinen Arzt, so vorhanden, oder seinen Apotheker und Heilpflanzenkundigen fragen, ob, was und wie eine bestimmte Medizin für einen selbst unter genau den gegebenen Indikationen wirkt.
Das wird bald vorbei sein, wenn Kunde und Gesetzgeber nicht schnell handeln und ihr kostbares Gut die Apotheke vor Ort schützen. Preisbindung für die ansässigen Apotheken, bei gleichzeitiger Preis- und Steuer-Freiheit für europäische Versandapotheken ist leider ein wirksames Rezept zur Ausmerzung der Apotheke in Ihrer Nähe.
Natürlich kann man argumentieren, dass eine individuelle Beratung auch über Internet möglich ist, und sicher ist dies eine der Möglichkeiten, wie Apotheker und Heilberufe die ärztlich-medizinische Versorgung der Bevölkerung auffangen können. Aber der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund einen erstmaligen realen Besuch und physische Untersuchung vor eine Online-Beratung gestellt, da es eine andere Sache ist einen Menschen direkt vor sich zu sehen, als nur über den Bildschirm oder per Telefon.
Wir sprechen uns aus gutem Grund für die Präsenz-Apotheke auch in der Zukunft aus.
Daher fahren wir mit unserem Plädoyer für die Apotheke mit Teil 2, der Heilpflanzen, die den Namen officinalis in ihrer lateinischen Bezeichnung tragen. Dies ist ein Hinweis auf ihre große Heilwirkung, aufgrund der sie seit einen halben oder ganzen Jahrtausend in den Regalen der Apotheken, lat. Offizin, zu finden sind.
Fahren wir fort mit den etwas selteneren Vertretern, der ganzheitlichen Medizin, wie dem Jasminum officinalis, der echte duftende Jasmin. Sein Wohlgeruch wird seit langer Zeit eingesetzt um Depressionen in eine Leichtigkeit des Lebensgefühls verwandeln. Daher wundert es nicht, dass sein arabischer Name Jasamin „wohlriechendes Öl“ bedeutet und auf das persische Yasmin zurück geht. Die arabische Medizin hatte ein fundamentales Wissen über die Heilkraft von Pflanzenauszügen und Ölen (siehe dazu mein Buch: 100 Jahre jung, Kap. Essenzielle Öle). Ursprünglich war das Verbreitungsgebiet des Jasmin im Himalaya, Kaschmir und Südwest-China. Diese Pflanze mit Ihren zarten Blüten wächst auf Höhen bis zu 4.000 m Höhe.
Dann wäre da noch Emblica officinalis, der Amlabaum zu nennen. Er ist auch unter dem Namen Myrobalan bekannt, und damit zu hohem Ansehen in der Hand des Medizin-Buddhas gelangt. Dieser hält in seiner blauen Form, als Menla-Buddha, einen Zweig davon in Hand, als Symbol für eine Medizin, die alles heilt. Amalaki ist der Sanskrit-Name und bedeutet
Bekannt ist er auch als indische Stachelbeere, wobei die Früchte eher an Weintrauben erinnern. In Indien werden sie als „göttliches Geschenk an die Menschen“ gefeiert und gelten als Früchte für Jugend und Schönheit.
Gerne werden sie mit Kurkuma, ein anderes grosses Heilmittel, kombiniert, um den säuerlichen Geschmack aufzulösen. Heute wird Amalaki als Pulver praktisch für Smoothies und Müsli angeboten. Siehe auch die Produktempfehlung terraelements auf meiner Website. www.tcm-stoll.de)
Zu guter Letzt der Zingiberis officinales, der Ingwer. Eine Heilpflanze auf die wir gar nicht müde werden ein Loblied zu singen. Nicht umsonst wurde sie zur Heilpflanze des Jahres 2018 erklärt.
Auch die Schulmedizin erkennt Ihre Wirkung gegen Übelkeit an und setzt sie z.B. gegen Nebenwirkungen von Chemotherapie ein. Aber auch Ihre Wirkung gegen schmerzende Gelenke ist anerkannt und zeigt ihren Nutzen sogar in der Tiermedizin, wo sie Pferden, die durch Überbeanspruchung im Reitsport und durch zugige Ställe schmerzende Gelenke haben, in hochwertiges Futter gemischt wird.
Die „heiße Wurzel aus dem Paradies“ zeigt viele gute Wirkungen auf die Gesundheit, von verdauungsfördernden bis zu qi-bewegenden Eigenschaften gibt es viele Vorteile.
Die Ganzheitliche und auch die Chinesische Medizin schätzt besonders die Eigenschaft des Zingiber officinalis, den Unteren Erwärmer, also Füsse und Unterleib zu erwärmen und mit einer guten Durchblutung dafür zu sorgen, dass wir nicht über einen kalten Boden und kalte Füsse viel Energie verlieren. Ausserdem gilt der Ingwer in der TCM als Nieren-yang bewegendes Mittel und setzt damit viele Vital- und Wärmeprozesse des Körpers in Gang.
Greifen Sie deshalb nach Herzenslust zu, beim Ingwer, auch zum Abnehmen. Nur vor dem Einschlafen sollten Sie davon Abstand nehmen, da seine Hitze beim Hinlegen nach oben zum Herzen schlagen kann, und so für Unruhe sorgt. Besser morgens oder mittags im Smoothie oder frisch gepressten Obstsaft mit „Ingwer-Shot“.
Sie sehen also, es kommt auf die Feinheiten in der Beratung an. Deshalb wünsche ich Ihnen, dass Sie noch lange dem Rat, „Fragen Sie Ihren Arzt, oder Apotheker, oder auch Heilpraktiker“ folgen können.
Mit freundlichen Empfehlungen,
Ihre Heilpraktikerin
Johanna Stoll